Der deutsch-französische Jugendliteraturpreis 2025 geht an Eva Rottmann für „Fucking fucking schön“ (Jacoby & Stuart) sowie an Raphaëlle Calande für „Les mille vies d’Ismaël“ (Sarbacane).
Der Preis der Jugendjury geht an Houssein Kahin & Kornelia Wald für „Die Tasche“ (Arena), sowie Célia Garino für „Un bout du monde“ (Sarbacane).
„Sie schreibt über etwas, über das man nicht gerne spricht und bei dem sich Kommunikation doch als unverzichtbar erweist“, so die Jury über Eva Rottmanns Titel. In zehn miteinander verwobenen Geschichten folgt man in Fucking fucking schön (Jacoby & Stuart) Jugendlichen, die erste Erfahrungen mit Liebe und Sexualität machen.
Der Autorin gelinge es, alltägliche Momente und große Gefühle sprachlich eindrucksvoll zu verbinden, sodass die Leser:innen die Geschichten gedanklich weiterführen und sich mit den Figuren verbunden fühlen. Man merke Eva Rottmanns dramaturgische Erfahrung, es seien kleine Kammerspiele, die sie inszeniert und mit dem literarischen Prinzip des Reigens kombiniert, so Börsenblatt-Redakteur Stefan Hauck in seiner Laudatio.
„Rottmanns Texte sind Gegenentwürfe zu jenen ersten Erfahrungen mit Sexualität, die Jugendliche heute über das Internet machen, Gegenentwürfe zu den eskapistischen spicy Romance-Titeln, ohne stereotype Rollenklischees. Mit großer Empathie versetzt sich die Autorin in ihre Figuren, in Innenperspektiven; in vielen Schreibworkshops hat sie Erfahrungen von Jugendlichen gewonnen und Fragen abgeglichen – vielleicht sind die Geschichten deshalb so nah an der Wirklichkeit. Was nicht verschwiegen werden darf, ist Eva Rottmanns Kunst, Momente großer Nähe wundervoll poetisch zu beschreiben. Und stets hält Rottmann Momente bereit, wo die Leser überlegen müssen: Welche Position teile ich? Wie sehe ich das?“