In seiner Graphic Novel „Zwei weibliche Halbakte“ erzählt der französische Comic-Künstler Luz Zeitgeschichte aus der Perspektive eines Gemäldes – von seiner Entstehung im Jahr 1919 bis zu seinem heutigen Platz im Kölner Museum Ludwig. Die Geschichte hinter dem Buch.
Die erste Seite ist weiß und erzählt in drei Sprechblasen einen Dialog zwischen Maler und Modell: Otto Mueller hat gerade in einem Wald bei Berlin seinen Maluntergrund aufgestellt und bittet seine Frau Maschka, die Bluse zu öffnen. Vier Doppelseiten später ist die Leinwand gefüllt und für die Leser:innen alles erkennbar, was sich vor ihr abspielt. So eingeschränkt diese Perspektive auf das Weltgeschehen zunächst erscheinen mag, so virtuos geht Luz mit ihr um.