„In alles hineingezogen, aber an nichts beteiligt“
Ein Buch in drei Szenen: Annika Büsing erzählt in "Wir kommen zurecht" von einem Abiturienten, dessen Leben immer wieder auf den Kopf gestellt wird, sobald seine Mutter auftaucht.
Philips Leben verläuft eigentlich in ruhigen Bahnen. Der Abiturient hat einen besten Freund, der ihn „Schneckchen“ nennt, lebt in einem wohlhabenden Haushalt mit seinem Vater, der als Chirurg arbeitet, und Stella, der attraktiven, jüngeren Freundin des Vaters. Die Schulnoten sind überwiegend zufriedenstellend, den Führerschein wird Philipp irgendwann mal angehen.
Aber über allen Figuren in Annika Büsings drittem Roman, der bei Steidl erschienen ist, hängt mehr oder weniger ein Schatten – in Gestalt der abwesenden und dann immer wieder überraschend auftauchenden Mutter von Philipp. Sie ist psychisch krank, unberechenbar, und bedeutet für ihre Familie Unsicherheit. Lothar, Philipps Vater, hat sich von ihr getrennt – nicht weil er sie nicht mehr lieben würde, sondern weil er sich für Sicherheit zuständig fühlt.