Elias Canetti ist der Regenbogenfisch unter den Nobelpreisträgern: Ein jüdischer Bulgare, der auf der Welt wohnte und auf Deutsch schrieb. Aber was schrieb er nur? Romane oder Essays? Theaterstücke oder Aphorismen? Oder doch erst einmal seine Biographie? Oder lieber einen ganzen Zyklus?
Die Antwort ist: Ja. Aber egal, was er schrieb – er schrieb immer über den Tod. Also nein, nicht so morbid. Eigentlich über das Leben. Aber das definiert sich nun mal über seine Endlichkeit, da haben wir also einen Zwiespalt. Und in diesem sitzt Canetti und gluckst.
Canetti schrieb, forschte und lehrte seit 1928 in Deutschland und Österreich, aber weil er so schüchtern war, wurde er erst ab den 1960ern entdeckt. Aber dann richtig. Die Nazis vertrieben ihn nach England, und von dort aus ging er in die Schweiz, wo er blieb.
Literaturnobelpreis 1981, obwohl alle gedacht hatten, Joyce Carol Oates bekäme ihn. Diese Schweden! Immer wieder für Überraschungen gut. Herrn Mayers literarische Gedenkstelle gratuliert zu 44 Jahren „Krasznahorkai des Jahres“ und wünscht allen Menschen einen friedlichen Mittwoch.
Die Tafel des Tages beschriftet der Buchhändler und Branchenbetrachter Matthias Mayer täglich neu in seiner Buchhandlung namens Herrn Mayers Buchladen in Langenselbold.