Kaum zu glauben, dass ich den von mir hochverehrten Oscar Wilde hier noch nie an der Tafel hatte:
Oscar Wilde, irischer Poet und Enfant Terrible, Schöpfer schöner Märchen und drolliger Frivolitäten einerseits, zutiefst überzeugter Verfechter der Kunstfreiheit andererseits – so überzeugt, dass es sein gesellschaftliches Aus wurde, als er vertrat, dass Kunst höher stehe als Moral. Damals eine schlechte Entschuldigung für Homosexualität.
Aus dem Lebemann wurde ein Geächteter, und erst sein Werk musste die Zeit überdauern. Wilde sagte, wenn man sein restliches Werk beleidigen möchte, müsse man nur Bunbury loben. Und tatsächlich hat „The Importance of Being Earnest“ wie kein anderes seiner Werke die Zeit am nachhaltigsten überdauert.
Herrn Mayers literarischer Gurkensandwichsalon gedenkt des Wortdrechslers zum 171. Geburtstag und wünscht allen Menschen einen friedlichen Donnerstag.
Die Tafel des Tages beschriftet der Buchhändler und Branchenbetrachter Matthias Mayer täglich neu in seiner Buchhandlung namens Herrn Mayers Buchladen in Langenselbold.