Der deutsche TV-Kommissar war jahrzehntelang respektabel, ordentlich, integer, ja fast väterlich. Und dann kam Schimanski.
Götz George hatten wir eigentlich als Helden alter Karl-May-Filme in Erinnerung, als er sich plötzlich im Tatort durch Duisburgs Straßen prügelte, soff, schimpfte und vögelte. Horst Schimanski in seiner speckigen Feldjacke war im Milieu daheim und hatte das Herz auf dem rechten Fleck.
Das Maul aber eben auch: Die Deutschen hatten zu schlucken an der Figur. Ruhrpott-Rambo, ermahnte die deutsche Hausmeister-Seele entrüstet, aber das Publikum liebte diesen sehr menschlichen Bullen. Zum Ausgleich hatte er eine Art Büroklammern-Jerry-Lewis an seiner Seite, den sehr korrekten Thanner. Für 29 Folgen und 2 Kinofilme war das das Maß deutscher Krimimöglichkeiten.
Herrn Mayers literarische Dienststube feiert 44 Jahre Schimmi und wünscht allen Menschen einen friedlichen Samstag.
Die Tafel des Tages beschriftet der Buchhändler und Branchenbetrachter Matthias Mayer täglich neu in seiner Buchhandlung namens Herrn Mayers Buchladen in Langenselbold.