Das fängt schon an wie ein Kinofilm (oder ein Weihnachtsmehrteiler): Die Brüder Dassler werden als Maßschuster für Berufssportler im fränkischen Herzogenaurach bekannt, aber schon früh zeigt sich ihre Unterschiedlichkeit. Adolf Dassler war der stille, geniale Handwerker, und Rudolph Dassler der freudige, umtriebige Geschäftsmann.
Das ging eine Weile sehr gut; Dassler-Schuhe nahmen bald an Olympiaden teil, und die Brüder kamen hervorragend durch den Weltkrieg. Aber nach dem Krieg zerstritten sie sich wie in einem Twix-Spot, Rudolf gründete Puma, und Adi Dassler umgeht seinen aus der Mode gekommenen Vornamen und gründet Adidas.
Adidas wurde Weltmarktführer über Jahrzehnte, die drei Streifen ein weltbekanntes Logo, das für sich sprach. Doch 1989 übernahm Nike den globalen Thron, und die Familie Dassler verlor das Interesse an ihrem Generationenprojekt. Der Rest ist Markt, das können Sie auch ohne mich googeln.
Herrn Mayers literarische Umkleide gedenkt des Turnbeutelkönigs meiner Kindheit zum 76. Firmenjubiläum und wünscht allen Menschen einen sportlichen Montag. (Die Amerikaner sagen natürlich „Ediiiides“.)
Die Tafel des Tages beschriftet der Buchhändler und Branchenbetrachter Matthias Mayer täglich neu in seiner Buchhandlung namens Herrn Mayers Buchladen in Langenselbold.