Das Telefon war für viele bereits ein vertrauter Haushaltsgegenstand (oft kannte man jemanden, der eins hatte!), als Deutschland lernte, selbst zu wählen, ganz ohne Fräulein vom Amt. 1908 war Hildesheim als erste deutsche Stadt in der Lage, ein Telefonnetz von über 900 Teilnehmern auszuweisen, dessen Teilnehmer –Trommelwirbel – sich einfach selbst gegenseitig anrufen konnten.
Andere Städte folgten, und 1923 waren wir bereit für eine – zweiter Trommelwirbel – Vorwahlnummer, so dass die moderneren Städte sich nun gegenseitig anrufen konnten. Sie ahnen schon, worauf das hinausläuft: auf den High-Tech-Traum, auch ins Ausland zu telefonieren.
1955 kam die Leitung Lörrach- Basel per Direktwahl zustande. Nun kam also eine Ländervorwahl dazu! (Tusch.) Einst exotisch, heute ein so automatisiertes Präfix, dass junge Leute ihre Handynummer oft gar nicht ohne die +49 kennen. Flächendeckend war das allerdings noch lange nicht – das letzte „Fräulein vom Amt“ ging erst 1966 in Rente.
Herrn Mayers literarische Telefonzelle gratuliert zu 70 Jahren Klicketi-Klicketi-Klicketi-Klick und wünscht allen Menschen einen kommunikativen Mittwoch.
Die Tafel des Tages beschriftet der Buchhändler und Branchenbetrachter Matthias Mayer täglich neu in seiner Buchhandlung namens Herrn Mayers Buchladen in Langenselbold.