Tafel des Tages

Ein Dödel mit einer dödeligen Visage, der vor sich hindödelt: Das wäre noch das Vordergründigste, was man über Didi sagen kann. In seinen Wurzeln versuchte er sich als seriöser Schauspieler, und als Killer im Milionenspiel war er 1970 gar nicht schlecht. Aber zu seriösen Rollen kehrte er erst im Alter zurück.
 
In seiner Blütezeit war er eben Didi. Seine TV-Persona und sein sehr britisches Format Nonstop Nonsens bereicherten das Humorspektrum der Siebziger und Achtziger um genau 1,0 Hallervorden. Ob das Gold war, war nicht die Frage: Es war unverwechselbar. Und es blieb für immer. Palim, Palim. Gold produzierte Didi nebenher im Kleinen, denn er blieb immer seiner Berliner Kabarettbühne „Die Wühlmäuse“ verbunden.
 
Aktuell bereicherte Hallervorden die lebendige Debatte um die Grenzen des Sagbaren mit eigenen Ansichten darüber, welche schlecht gealterten Vokabeln womöglich von ihrer Aufwärmung profitieren. Mir hat er in Nonstop Nonsens besser gefallen, aber meine Ohren sind gewiss auch debattenmüde.
 
Herrn Mayers inhaftierte Frittenbude gratuliert einem ihrer Jugendidole zum 90. Geburtstag und wünscht allen Menschen einen friedlichen Freitag.