Wochenschauen gibt es, seit es Kino gibt – Neuigkeiten und Nachrichten als Vorfilm. Die Franzosen haben die kinoförmige Zeitung um 1907 erfunden, und Filmstudios weltweit haben es nachgemacht. Es bestand sogar internationaler Austausch zwischen den Wochenschauen.
In Deutschland und Österreich wurde dieses Format mit dem Ersten Weltkrieg interessant. Aus dem Filmamt der Heeresleitung ging 1914 die UFA hervor, die die deutsche Filmlandschaft fortan prägen und dominieren sollte, und 1925 hatte man die erste UFA-Wochenschau auf der Leinwand.
Ab 1930 gab es das mit Ton, und ab 1937 leider nur in Nazi. International wurde Fox‘ tönende Wochenschau am bekanntesten, aber mit dem Aufkommen des Fernsehers in den Fifties hat sich das Format überholt. Eine Zeitlang kämpften Cartoons noch um diesen Sendeplatz, aber zuerst kam die Werbung, dann die Trailer. Erst Disney belebte diese alte Tradition mit Roger Rabbit wieder, aber auch nur hommagehalber und punktuell.
Herrn Mayers literarischer Sperrsitz gratuliert zu 100 Jahren Museal-Infotainment und wünscht allen Menschen einen friedlichen Mittwoch.
Die Tafel des Tages beschriftet der Buchhändler und Branchenbetrachter Matthias Mayer täglich neu in seiner Buchhandlung namens Herrn Mayers Buchladen in Langenselbold.