Wenn Marketing aufs Ganze geht: Badezweiteiler gab es schon immer, aber just in der Moderne blieben sie Gegenstand der Empörung.
Bis Frankreich durchgriff: Nur wenige Tage nach dem ersten US-Atombombentest in der Südsee stellte Louis Réard den Bikini vor, präsentiert am Leibe einer bekannten Nackttänzerin. Exotismus, Atomfreude und Modeskandal, alles in einem einzigen Namen vereint, aber das war Absicht.
Es dauerte noch ein paar Jahre, bis die Polizei den Bikini überall erlaubte, und auch im Kino war er zunächst nicht zu sehen. Der Badeanzug gab sich in den 1960ern zwar mehr Mühe, aber dann kamen der Hit „Itsiy bitsy Teenie Weenie“, und spätestens mit James Bond, also Ursula Andress, war der Bikini nicht mehr aufzuhalten.
Ableitungen wie der Monokini, der Microkini oder der Burkini lehnen sich begrifflich für immer an das Atoll an. Herrn Mayers literarische Sandmulde gratuliert zu 79 Jahren Bademodestaunen und wünscht allen Menschen einen friedlichen Samstag.
Die Tafel des Tages beschriftet der Buchhändler und Branchenbetrachter Matthias Mayer täglich neu in seiner Buchhandlung namens Herrn Mayers Buchladen in Langenselbold.